Bericht - Führung durch das Gasthaus Zur Post mit Vorstellung der Machbarkeitsstudie

Führung durch das Gasthaus zur Post: Manteler schwelgen in Erinnerungen

Die Führung durch das „Gasthaus zur Post“ ist für manchen Manteler eine Reise in die Vergangenheit. Bälle, Weihnachtsfeiern, Familienfeste - alles spielte sich früher in dem Wirtshaus ab. Was nun daraus wird?

In der alten Gaststube kann sich sicher so mancher Teilnehmer der Führung an seinen alten Stammplatz erinnern, merkte Bürgermeister Richard Kammerer scherzhaft. Im Gewölbesaal, der früher mal ein Stall war, haben früher viele Gäste gemütliche Abende verbracht. Geburtstage, Weihnachtsfeiern und vieles mehr waren an der Tagesordnung in der „Post“. Viele Führungsteilnehmer erinnern sich gern an diese Zeiten (Bild sei).

(sei) Am Freitag nahmen rund 50 Manteler Bürger an der Führung durch das ehemalige Gasthaus „Zur Post“ teil. Es könnte laut Machbarkeitsstudie ein lebendiges Bürgerhaus werden. Doch zuvor tauchten alle Teilnehmer in die Geschichte des Hauses ein.

Ursprünglich schon ein Gasthaus

Restauratorin und Kunsthistorikerin Ingrid Winklmann und Ralph Stadter vom Architekturbüro RSP aus Bayreuth hatten viel über die Historie des Hauses zu berichten. Das Vorderhaus entstand 1605, die Rückgebäude sind wohl 1689 erweitert worden. Erhalten haben sich aus dieser Zeit die Balken-Bohlen-Decke über der Stube, Teile des Gewölbes über der ehemaligen Küche sowie über dem Stall.

Das Haus war eventuell ursprünglich schon ein Gasthaus, spätestens seit etwa der Mitte des 18. Jahrhunderts („Gasthaus zum Hirschen“) ist die „reale Taverngerechtigkeit“ belegt. Die Fachleute gingen auf weitere Bauphasen ein, wobei in Phase 5 der alte Tanzsaal im Obergeschoss und historische Oberflächen in weiten Bereichen zerstört wurden.

Jeder Führungsteilnehmer erhielt Unterlagen. In der alten Gaststube merkte Bürgermeister Richard Kammerer scherzhaft an, dass wohl so mancher Führungsteilnehmer noch seinen Stammplatz wieder erkennen könne. Auch im alten Tanzsaal im Obergeschoss wurden Erinnerungen an Xantl-Bälle wach. Der Saal wurde mit drei großen Öfen geheizt. Nach einigen Tanzrunden - und wenn man in der Nähe einer der Öfen saß - war der Durst groß. Eine neu entstehende Gastronomie bekäme eine andere Einteilung, erzählten die Planer.

Ungünstig belüftet

Der alte Gastraum bliebe. Wo bisher die Küche war, entstünden die Toilettenanlagen, dann käme der Gewölbesaal und dann ganz hinten die Küche. Auch hier wusste der Rathauschef als kleine Anekdote zu berichten, dass kein Mann heimlich in der „Post“ einkehren konnte, weil die Lüftungsanlage so ungünstig lag, dass sich Essens- oder Fettgeruch sofort in der Kleidung festgesetzt haben. Jede Ehefrau habe sofort erschnuppern können, dass der Gatte aus der „Post“ kam.

Die Manteler besichtigten auch den riesigen Dachboden, doch dieser wird wohl vorerst nicht ausgebaut. Ein ausgebautes Zimmer dort könnte Vereinen dienen. Nach gut eineinhalb Stunden waren die Besichtigung und ein Ausflug in die Geschichte beendet.

Hintergrund

Das Gebäude Marktplatz 5 ist denkmalgeschützt und besteht aus acht verschiedenen Gebäudeteilen.

Der älteste Gebäudeteil stammt aus den Jahren 1605 bis 1689 und wurde vom Brand 1699 weitestgehend verschont.

Das Haus war vermutlich ursprünglich schon ein Gasthaus, spätestens seit etwa der Mitte des 18. Jahrhunderts („Gasthaus zumHirschen“) ist die „reale Taverngerechtigkeit“ belegt.

Quelle: Der Neue Tag