Bericht - Bürgerversammlung 2022
Fehlende Umgehung: Wut der Manteler wächst
Die noch immer fehlende Ortsumgehung von Mantel ist bestimmendes Thema in der Bürgerversammlung. Ein Anwohner meinte, es sei an der Zeit für die Bürger, endlich auf die Barrikaden zu gehen.
Hier in der Nähe der Firma Saglik soll es mit der Ortsumgehung für Mantel weitergehen. Die Bürger, vor allem die Anwohner der Hüttener Straße, sind stinksauer über Verzögerungen und Vertröstungen (Bild sei).
(sei) Die noch immer fehlende Ortsumgehung ist in der Manteler Bürgerversammlung großes Thema. Hans Reil, ein Anwohner der Hüttener Straße, war stinksauer, weil es mit der Umgehungsstraße nicht vorwärts geht. „Tonnenschwere Laster donnern durch unseren Ort.“ Kammerer bestätigt dass die Umgehung seit 1986 schon Thema in Mantel sei.
Reinhold Meier schimpfte, dass man immer nur Ausreden höre, seit zwei Jahren sei wieder nix passiert. „Auch die Lastwagen von Ziegler werden demnächst noch bei uns durchfahren“, vermutete er. Bürgermeister Kammerer erklärte, dass das Geld für die Straße im Haushalt hinterlegt sei und viele Gespräche mit dem Landratsamt geführt würden.
Helene Janner, eine Wirtin aus der Hüttener Straße, lud die Umweltschützer ein, mal eine Zeit in der Hüttener Straße zu verbringen. Georg Stark sah den Fehler bei der Regierung. Thomas Krauß meinte, die Bürger sollten wegen der fehlenden Ortsumgehung „auf die Barrikaden gehen“. Bürgermeister Kammerer bat eindringlich, dass sich niemand an die Hüttener Straße klebt oder festkettet, das würde den Verkehr noch mehr belasten. Er versprach, die verantwortlichen Leute zu einem Gespräch nach Mantel zu holen. Derzeit würden die Einwendungen, besonders die zweier Naturschutzverbände, bearbeitet.
Zahlen
Bürgermeister Kammerer gab einen Überblick über die Gesamtsituation des Marktes Mantel der aktuell 2.730 Einwohner zählt. Den 25 Geburten standen 28 Sterbefälle gegenüber. 14 Paare haben geheiratet. Der Schuldenstand entwickelt sich ständig nach unten was einer aktuellen Pro-Kopf-Verschuldung von 228 Euro entspricht. Wichtig sind dem Markt und dem Träger des Kinderhauses St. Elisabeth die familienfreundlichen Öffnungszeiten von 6:30 bis 17 Uhr von Montag bis Freitag.
Projekte
Viel sei für die Neugestaltung des Friedhofsgeländes und der Mauer unternommen worden. Bei den Baugebieten wird derzeit über das angrenzende Grundstück für Schlossäcker III verhandelt. In diesem Jahr wurde im Haushalt eine Summe von 330.000 Euro für die Straßensanierung hinterlegt, da sich die Straßen im Gemeindegebiet in einem schlechten Zustand befänden.
Brückenbau / „Zur Post“
Der Bau der Haidenaabbrücke wurde trotz aller Gerüchte nicht eingestellt, sagte Kammerer. Beim Gebäude „Gasthaus Zur Post“ sei die Weiterentwicklung des Vorkonzeptes zum endgültigen Plan in Bearbeitung.
Neues Feuerwehrhaus
Hans Klemm hatte Fragen zu den Kosten für das Feuerwehrhaus und ob denn dort eine Waschanlage nötig sei. Bürgermeister Kammerer erklärte, dass das Gerätehaus nicht mehr den Vorschriften entsprach und die Waschanlage vom Bauhof mitbenutzt werden könnte.
Etzenrichter Straße
Anwohner der Etzenrichter Straße beschwerten sich über zu schnell fahrende Autofahrer.
Sanierung der Mehrzweckhalle: In Mantel große Diskussion über das Wie
Thomas Krauß spricht bei der Bürgerversammlung für die Bürgerinitiative Pro-Mantel. Dabei gibt er zu, bewusst Gerüchte gestreut zu haben, damit die Mehrzweckhalle wieder ins Gespräch bei den Bürgern kommt.
Um staatliche Förderung zu erhalten, muss der kleine Saal der Mehrzweckhalle zurückgebaut werden und es entsteht ein Foyer, das für Mehrzweckhalle und Gemeindezentrum genutzt werden kann. Das gefällt nicht jedem Manteler (Bild sei).
(sei) Die Mehrzweckhalle liegt den Mantlern am Herzen. Doch nicht alle wollen sich mit dem kleineren Foyer und nur einer Ausgabeküche abfinden. Das zeigt die Diskussion bei der Bürgerversammlung. Sebastian Grundler von „2 G Architekten“ stellt mit seiner Kollegin Marion Braun den mittlerweile siebten Entwurf vor. Dieser richtet sich nach den Vorschriften für das Sportstättenförderproramm der Regierung der Oberpfalz, die Sanierung der Sporthalle würde demnach zu 90 Prozent gefördert. Der bisherige kleine Saal muss dann aber zurück gebaut werden. Er wird zum verglasten Foyer für die Mehrzweckhalle und auch für das Gemeindezentrum. Es entsteht eine Terrasse, auf der Bestuhlung möglich ist, die bei Veranstaltungen mitgenutzt werden kann.
Sabine Pollinger von der Regierung der Oberpfalz bestätigt die hohe Förderung, allerdings wird eine Küche nicht gefördert. Der Zwischenbau kann mit 60 Prozent staatlicher Förderung aus dem Städtebauförderprogramm realisiert werden. Bürgermeister Richard Kammerer will eine Lösung, mit der die Bürger von Mantel leben können und die mit staatlicher Förderung realisiert werden kann. Es werde ein Arbeitskreis gebildet, der eine Lösung ausarbeitet. Dann müsse geprüft werden, ob die Regierung der Oberpfalz da mitgeht. Die Schulturnhalle sei an allen sieben Tagen der Woche ausgelastet, also bestehe durchaus Bedarf für Sportmöglichkeiten in der Mehrzweckhalle.
Hans Klemm spricht sich dagegen aus, die Spitzdächer abzureißen und ein Flachdach zu bauen. Er hätte die Küche gerne am alten Platz, zudem fragt er nach einem Ausschank. Richard Kammerer erklärt, die Spitzdächer seien kaputt, es regne rein. Das neue Dach weise schon noch ein Gefälle auf. „Die Halle soll bürgerfreundlich sein, Fördergelder hin oder her“, sagt der ehemalige Pächter Reinhold Meier. Bürgermeister Kammerer stellt sich vor, die Halle steht von Montag bis Mittwoch für Sport, von Donnerstag bis Sonntag für andere Veranstaltungen zur Verfügung. Thomas Krauß, der die Aktion Pro-Mantel für den Erhalt der Mehrzweckhalle ins Leben gerufen hat, tritt schließlich ans Mikrofon. Er gibt zu, dass die Initiative bewusst Gerüchte gestreut habe, um die Sache ins Gespräch zu bringen.
Er dankt für ein konstruktives Gespräch im Rathaus und will im Arbeitskreis mitarbeiten, aber seiner Meinung nach sollten Küche und Kühlung erhalten bleiben. Kammerer meint, es sind nach wie vor Großveranstaltungen möglich: „Aber der Unterhalt der Halle hat bisher ein Vermögen gekostet, und es ist nicht jede Woche eine Veranstaltung mit 300 Leuten.“ Sabine Pollinger von der Regierung warf ein, dass die Regierung in erster Linie den Breitensport fördern möchte, die Halle aber für Veranstaltungen genutzt werden kann. Es dürfe aber keine reine Veranstaltungshalle sein.
Weitere Anfragen:
Biogasanlage auf dem Gebiet Kalkhäusl: Ein Bürger fürchtet starke Geruchsbelästigung für die Manteler, wenn Lastwagen täglich Biomüll und Klärschlamm abladen. Der Bürgermeister verweist auf ein Geruchsgutachten, das der Gemeinde Weiherhammer vorliege. Die Lastwagen werden in der Halle entladen.
Gasthaus Post: Auf Nachfrage eines Bürgers erklärt das Gemeindeoberhaupt, die Machbarkeitsstudie für das Gebäude wird mit 60 Prozent gefördert.
Friedhof: Auf die Frage, wann der Friedhof barrierefrei begehbar sein wird, sagt der Bürgermeister: „Wir sind dran.“
Straße zum Kellerhaus: Ein Bürgermacht auf tiefe Löcher aufmerksam. Sie seien vor allem für Radfahrer gefährlich. Die Sanierung der Straßen laufe, sagt der Bürgermeister dazu.
Quelle: Der Neue Tag