Marktratssitzung vom 16.06.2020
Feuerwehr: Neubau oder Erweiterung
Die Feuerwehr Mantel braucht mehr Platz. Doch bevor entschieden wird, ob eine Erweiterung oder ein Neubau besser sind, soll eine Bestandsanalyse mit Kreisbrandrat Marco Saller erfolgen.
Erweitern oder neu bauen? Dieses Fragen soll eine Analyse klären. Die Zukunft des Feuerwehrhauses Mantel ist Thema im Marktrat. (Bild: sei).
(sei) Ein Punkt auf der Tagesordnung war die Erweiterung oder ein Neubau des Feuerwehrhauses. Diesen Antrag hatte Siegfried Janner (CSU) gestellt. Er war bis vor kurzem noch Kommandant der Feuerwehr. Wie Janner erklärte, weist das Gebäude einige Mängel auf, viele Richtlinien im Feuerlöschwesen hätten sich geändert. Die Platzverhältnisse verlangten eine Erweiterung. Der Markt Mantel habe aber auch Anspruch auf finanzielle Mittel.
Erst analysieren, dann planen
CSU-Fraktionssprecher Stephan Oetzinger unterstützte den Vorschlag Janners, eine Analyse des Gebäudes und der Fahrzeuge zu machen. Danach könne man entscheiden, ob Renovierung, Erweiterung oder Neubau erforderlich sei. Daniele Fuhrmann von der SPD vertrat die Meinung, dass die Feuerwehr bekommen solle, was sie braucht. Stefan Lippik (FWG) war gegen einen zu schnellen Neubau, ohne zu wissen, was in Sachen Fahrzeuge auf Feuerwehr und Gemeinde zukomme.
Das Gremium kam zu dem Ergebnis, dass in Zusammenarbeit mit Kreisbrandrat Marco Saller eine Schutzbereichs- und eine Fahrzeugbedarfsanalyse erstellt werden soll. Danach könne man in die Planung einsteigen. Auf Vorschlag von Sitzungsleiter Richard Kammerer wurde der Antrag zurückgestellt.
Mehr Transparenz
Die CSU-Fraktion hatte vorgeschlagen, ab Januar 2021 ein Ratsinformationssystem einzuführen. Laut Oetzinger werde damit mehr Transparenz geschaffen. Manfred Klier von der SPD unterstützte den Antrag. Er wurde einstimmig genehmigt. Einstimmig wurde auch die Änderung des Bebauungsplans an der Hüttener Straße beschlossen. Es ging um die Festsetzung eines Mindestabstands und das Maß der baulichen Nutzung. Als stellvertretender Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses wurde Friedrich Janner von der FWG bestellt. Genehmigt wurde der Bauantrag von Werner Blendl auf Erweiterung eines bestehenden Carports.
Sitzungsleiter Kammerer gab bekannt, dass auf dem Kinderspielplatz in der Dr.-Martin-Luther-Straße Trimmgeräte für Senioren im Wert von 8.200 Euro aufgestellt werden sollen. Die Mittel sind im Haushalt bereits hinterlegt, die Lieferung soll in der Kalenderwoche 31 eintreffen. Stephan Oetzinger hatte angeregt, bei der Einmündung nach Steinfels eine Ergänzung der wegweisenden Beschilderung vorzunehmen. 200 bis 250 Meter vor der Einmündung soll ein großformatiges Schild auf die Einmündung hinweisen. Einige Straßenbankette wurden gemäht, der Rasen im Friedhof wird in den nächsten Tagen gemäht. Am Containerplatz beim Feuerwehrhaus wurden unrechtmäßig Säcke mit Bauschutt abgelegt. Wer etwas beobachtet hat, solle sich bitte im Rathaus melden.
Weniger Schließzeiten
Kammerer kündigte an, dass in der nächsten Sitzung ein Antrag der CSU-Fraktion behandelt wird, in dem es um die Aussetzung der üblichen Schließzeiten und die Ferienbetreuung im Kinderhaus geht. Viele Eltern mussten wegen der Coronazeit Urlaub nehmen, um die Kinder zu betreuen. Mit Pfarrer Thomas Kohlhepp wurde schon gesprochen. Auf alle Fälle soll die Betreuung sichergestellt werden, wenn Eltern keinen Urlaub mehr haben.
Ablesekarten, Mobiltoiletten und Urnenröhren Thema in Mantel
(sei) Bürgermeister Richard Kammerer kündigte in der Marktratsitzung an, dass vom Zweckverband Wasserversorgung in den nächsten Tagen Ablesekarten verteilt werden. Hier muss der Zählerstand zum 1. Juli eingetragen werden, damit am Jahresende mit der richtigen Mehrwertsteuer abgerechnet werden könne.
Manfred Klier regte an, den Rasen beim Kriegerdenkmal zu mähen, außerdem stehe das Kreuz schief. Stefan Lippik frage nach dem Sachstand des Netto-Neubaus. Hier findet in der nächsten Woche die Vermessung statt. Netto und Tankstelle sollen wegen Baulärm zusammen gebaut werden. Für das bisherige Netto-Gebäude wird ein Nachmieter gesucht.
Lippik hatte auch Bedenken wegen der Mobiltoiletten am Badeweiher. Laut Kammerer werden diese regelmäßig ausgetauscht und durch gereinigte ersetzt. Außerdem bemängelte er das wilde Parken, das den Landwirten Ärger bereite. Hier schlug Siegfried Janner von der CSU vor, öfter die Polizei zu alarmieren. Laut Janner Friedrich, selbst Landwirt, würden Flaschen in die Wiesen geworfen werden. Außerdem regte er an, bei der Firma Saglik eine Bushaltestelle einzurichten, und dazu noch eine Straßenlaterne.
Hermann Schröder (AfD) fragte nach der Möglichkeit, mehr Parkplätze zu schaffen. Dies sei aber wegen Privatgrund nicht möglich, erwiderte Kammerer. Andrea Bertelshofer (SPD) regte an, den Platz, wo sich die Urnenröhren am Friedhof befinden, zu bepflanzen und zu gestalten oder die Gräber mit Kieselsteinen zu umgeben. Wie dritter Bürgermeister Johann Gurdan (CSU) ausführte, soll der Platz der Urnensäulen pflegeleicht sein und auch Platz für anonyme Gräber bieten.
Mantel verabschiedet Markträte
Franz Sperl von den Freien Wählern gehörte dem Gremium von 1996 bis 2020 ununterbrochen an. Aber auch andere bekannte Gesichter scheiden aus dem Manteler Marktrat aus.
Mit Urkunde und Geschenk werden die ausgeschiedenen Mitglieder des Marktrats Bernhard Weigl von der SPD (Dritter von links) Franz Sperl von den Freien Wählern (Dritter von rechts) und Matthias Kohl von der CSU (Zweiter von rechts) sowie Werner Paulus von der FWG (sitzend) verabschiedet. Christine Härtl und Reinhold Meier bekommen ihre Urkunden nachgereicht. (Bild: sei).
(sei) Die letzte Sitzung des Marktrats war keine alltägliche, wie Sitzungsleiter Richard Kammerer betonte. Sechs Kollegen wurden verabschiedet die dem Gremium von 2014 bis 2020 angehörten. „Mit eurem Ausscheiden verlieren wir zusammengezählt insgesamt 81 Marktratsjahre“, bedauerte Kammerer. „Das bedeutet, dass wir nicht nur wahnsinnig viel Erfahrung mit euch verlieren, sondern auch Freunde, mit denen wir kommunalpolitisch gemeinsam durch dick und dünn gegangen sind und so manche schwierige Entscheidung getroffen haben. Ihr habt euer Amt mit Verantwortungsbewusstsein und mit Weitblick ausgeübt“.
Kammerer dankte auch den Partnern und Familien, die den Räten den nötigen Freiraum gegeben sowie viele Stunden auf sie verzichtet haben.
Mit Frenz Sperl schied das dienstälteste Mitglied des Gremiums aus. Sperl gehörte dem Marktrat von 1996 bis 2020 ohne Unterbrechung an. Er war in der Zeit in allen Ausschüssen vertreten und hatte auch in der ganzen Zeit das Amt des Fraktionssprechers der FWG inne. Das Gemeinwohl der Bürger sei ihm stets wichtig gewesen.
Christine Härtl gehörte dem Marktrat von 2002 bis 2008 und erneut von 2014 bis 2020 an. In den letzten sechs Jahren war sie Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses. Sie scheute keine Diskussion und überraschte in der Weihnachtssitzung alljährlich die Zuhörer mit einem Piccolo Sekt.
Matthias Kohl saß von 2002 bis 2014 im Gremium und als Kammerers Nachrücker von 2019 bis 2020. Er war Mitglied in verschiedenen Ausschüssen und übte in den letzten Monaten das Amt des stellvertretenden CSU-Fraktionssprechers aus. Als Vorsitzender der Jagdgenossenschaft lag sein Augenmerk auf den Fluren der Marktgemeinde.
Reinhold Meier war Marktratsmitglied von 2002 bis 2008 und von 2014 bis 2020. Er brachte sich in den Ausschüssen ein und war CSU-Fraktionssprecher. Die Ortsumgehung, ein schuldenfreier Haushalt und die finanzielle Lage von Mantel waren für Meier immer ein wichtiges Anliegen.
Werner Paulus von den Freien Wählern kam am 1. März 2012 als Nachrücker für Gabriele Paulus in den Marktrat. Neben dem Engagement in den Ausschüssen zeichnete ihn jahrelange Vorstandsarbeit beim OWV Mantel aus. Daher war die Umwelt und Natur rings um Mantel das große Anliegen von Paulus.
Bernhard Weigl von der SPD gehörte dem Marktrat von 2008 bis 2020 an, teils auch als Fraktionssprecher. Ihm lag vor allem die Manteler Geschichte am Herzen. Dies bewies er mit zahlreichen Büchern mit historischen Themen, die er verfasst hat.
Christine Härtl und Reinhold Meier fehlten entschuldigt. Sie bekommen die Urkunden nachgereicht. Die anderen Ehemaligen erhielten Geschenk und Urkunde und durften sich in das Goldene Buch der Marktgemeinde eintragen.
Nicht verabschiedet aber geehrt wurde die ehemalige zweite Bürgermeisterin Rita Steiner, die das Amt seit Juni 2012 ausübt. Von November 2018 bis Februar 2019 hat sie die Amtsgeschäfte geleitet, weil Stephan Oetzinger schon als Landtagsabgeordneter in München war und Bürgermeister Kammerer noch nicht im Amt.
„Du hast mir mein erstes Jahr als Bürgermeister sehr erleichtert in dem du mir immer mit Rat und Tag zur Seite gestanden bist“, würdigte Kammerer. Steiner bestätigte, dass ihr diese Aufgabe immer viel Freude bereitet hat. Steiner ist weiter Mitglied des Marktrates. Alle Ausgeschiedenen erhielten Beifall.
Quelle: Der Neue Tag